Seit 2005 bildet die battlegroup for art ein Netzwerk verschiedenster in Innsbruck tätiger Interessensvertretungen, Plattformen und Zusammenschlüsse aus dem Bereich der zeitgenössischen Kunst und Kultur. Ein Ziel des Netzwerks ist es, den Dialog zwischen Künstler*innen, Kulturaktivist*innen und Kulturorganisationen der Stadt zu stärken und Anliegen aus der freien Szene den jeweiligen politischen Vertreter*innen vorzubringen und gemeinsam nach Lösungsstrategien zu suchen.

Ein Ort des kulturellen Miteinanders statt Zäunen. Eine Stadt, die das freie Spiel der Bässe und nicht das freie Spiel der Kräfte zelebriert und lieber Raum für Kultur als für Parkplätze schafft!

Von Clubkultur über freien Zugang zum öffentlichen Raum, vieles, was eine lebenswerte Stadt ausmacht, droht Innsbruck (endgültig) abhanden zu kommen. Mit diesem Plakat anlässlich der Innsbrucker Gemeinderatswahl im April 2024 träumt die battlegroup for art von einer progressiven Metropole am Inn und empfiehlt: Wähle Kultur!

Plakat © Patrick Bonato 2024

Poster (Full Size, 3MB)

Für die künftige Stadtregierung hat die battlegroup ein Forderungspaket geschnürt:

Mehr Kultur!
Die battlegroup for art ist ein Zusammenschluss von kulturellen Plattformen und Interessenvertretungen in Innsbruck. In ihr sind sämtliche Bereiche zeitgenössischer Kunst- und Kulturarbeit vereint. Aus den Erfahrungen der letzten Jahre wünscht sich die battlegroup einen Ort der politischen Kultur und des kulturellen Miteinanders, eine Stadt, die das freie Spiel der Bässe und nicht das freie Spiel der Kräfte zelebriert. Kunst und Kultur liefern einen wertvollen Beitrag für ein attraktives Stadtleben und sollten hierfür von der zukünftigen Stadtregierung honoriert werden. Von dem künftigen Gemeinderat und dem:der Bürgermeister:in von Innsbruck erwarten wir Transparenz sowie konstruktive Gespräche auf Augenhöhe. Die Einrichtung eines Kulturbeirates wäre ein erster wichtiger Schritt dorthin.

Update des Kulturbudgets
Ein Blick in die Förderstatistik der Stadt Innsbruck zeigt: Mehr als 80 % der Kulturförderung fließen in stadteigene Kultureinrichtungen. Es braucht mehr Mittel für die freie Szene, für Künstler:innen, Kulturarbeiter:innen sowie für die vielen Kunst- und Kulturvereine in freier Trägerschaft, die ein lebendiges Kulturleben in der Stadt ermöglichen und mit ihrer Arbeit den künstlerischen Nachwuchs fördern. Die hohe Inflation und die damit verbundenen Kostensteigerungen der letzten Jahre haben eines verdeutlicht: In Zukunft ist eine jährliche Indexierung des Kulturbudgets dringend notwendig.

Fair Pay für Kunst- und Kulturarbeit
Als Interessengemeinschaften und Vertreter:innen der freien Szene plädieren wir für die Fortsetzung und den Ausbau der Fair Pay Strategie – sowohl für Angestellte im Kultursektor als auch für Künstler:innen und Soloselbstständige. Denn Kunst und Kulturarbeit sind Arbeit und gehören angemessen und fair bezahlt! Eine entsprechende Erhöhung der Förderbudgets für diesen Zweck ist unumgänglich.

Bessere Rahmenbedingungen für künstlerisches Schaffen
Darüber hinaus fordern wir eine nachhaltige Verbesserung der Rahmenbedingungen für Künstler:innen in Innsbruck durch das Schaffen von Produktionsräumen in Form von geförderten Ateliers, Probelokalen, Werkstätten, etc. und außerdem den Ausbau von Austauschmöglichkeiten im Rahmen von Residencies sowohl für Innsbrucker Künstler:innen außerhalb Tirols als auch für Künstler:innen von außerhalb hier bei uns in Innsbruck.

Kulturstrategie Innsbruck 2030 umsetzen
Ein vielfältiges Kulturleben ist zentral für das Selbstverständnis einer Stadt. Dafür hat Innsbruck in den letzten Jahren unter Beteiligung Vieler eine Kulturstrategie erarbeitet und beschlossen. Wir fordern, dass die Kulturstrategie Innsbruck weiterhin mit Energie und ausreichenden Mitteln umgesetzt wird.

Konsumfreie Räume
Wer sich aktuell durch Innsbruck bewegt, sieht Innsbrucks Jugend vor allem auf dem Asphalt sitzen. Der kahle Marktplatz ist seit der behördlich angeordneten Sanierung der Franz Gschnitzer Promenade einer der letzten konsumfreien Treffpunkte im öffentlichen Raum – für einen Universitätsstandort ist diese Situation untragbar. Gleichzeitig zielen die verhängten Alkoholverbote im städtischen Raum vor allem auf die Verdrängung von Jugendlichen und einkommensschwachen Menschen ab. Wir fordern einen gerechteren Zugang zum öffentlichen Raum für alle Menschen in Innsbruck – nicht nur für eine zahlungskräftige Kundschaft.

Für eine lebendige Clubkultur
Seit der Corona-Pandemie mussten in Innsbruck zahlreiche Clubs und Nachtlokale schließen. Exorbitante Mieten, die Teuerung und Konflikte mit Anrainern tragen dazu bei, die noch existierende Clubkultur an den Rand ihrer Möglichkeiten zu bringen. Ein Niedergang der Nacht- und Subkulturszene geht klarerweise mit einer Abwanderung von jungen Menschen und Familien einher. In Innsbruck leben rund 44.000 Menschen, die zwischen 15 und 29 Jahre alt sind und ein Recht auf eine reichhaltige Club- und Nachtkulturszene haben. Wir fordern den Erhalt der Club Commission Innsbruck als fachkundige Interessenvertretung, die Anerkennung und Förderung der Clubkultur sowie die aktive Unterstützung bei Schallschutz-Umbauten und Anrainerkonflikten.

Neuen Kulturraum erschließen
Um Innsbrucks Kunst- und Kulturszene eine vernünftige Zukunftsperspektive bieten zu können, braucht es ein Kulturquartier mit zeigemäßen Präsentations-, Produktions-, Arbeits-, Begegnungs- und Experimentierflächen. Das ehemalige Areal St. Bartlmä ist wie dafür geschaffen, viele dieser Bedürfnisse von Innsbrucks Kreativlandschaft für die nächsten Jahrzehnte abzudecken. Wir fordern deshalb die Nutzbarmachung und Adaptierung des ehemaligen Oberhammer-Areals und die daran gekoppelte Miteinbeziehung der bereits dort tätigen Initiativen.

 

Link und Download Plakat: http://battlegroup.at/
Plakat © Patrick Bonato 2024

Kontakt battlegroup for art: connect@battlegroup.at